Auf den ersten Blick führt das rollende Oloid beim unbedarften Betrachter meist zu freudiger Verblüffung, angesichts des Eindrucks scheinbar mühelosen Dahintorkelns auf einer leicht schrägen Ebene. Bei näherer Betrachtung ist das nicht weiter verwunderlich, handelt es sich doch beim Oloid um eine, von seinem Entdecker Paul Schatz, sogenannte Zeitform (timeform) des umstülpbaren Würfels, dessen Bewegungsablauf durchaus ähnliche Assoziationen hervorruft. Paul Schatz nennt diese Formen, deren Oberfläche durch die zwangsläufige Bewegung des Würfelgürtels in der Zeit entstehen - also durch die Bewegung von Körpern geformt werden - Polysome 1. Dies in Analogie zu den Begriffen Polygon - einer von Linien begrenzten Fläche - und Polyeder - eines von Flächen begrenzten Körpers.
Das Oloid stellt unter den verschiedenen Polysomen eine (die) minimalistisch(st)e Form dar. Aus mathematisch analytischer Sicht wurden seine Eigenschaften 1997 von H.Stachel und H.Dirnböck in der Arbeit: The Development of the Oloid beschrieben. Dort wird es definiert als die konvexe Hülle zweier rechtwinkelig zueinander liegenden Einheitskreise, deren jeder durch den Mittelpunkt des anderen verläuft.